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Kognitive Verhaltenstherapie (KVT)

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Kein Tinnitus gleicht dem anderen. Deshalb muss für jede:n Betroffene:n ein geeigneter Therapieweg gefunden werden. Ziel jeder Behandlung ist es, dass die Patient:innen lästige Geräusche gar nicht beziehungsweise nicht mehr so stark und störend wahrnehmen. Spezialist:innen sprechen in diesem Zusammenhang von der “Abkoppelung unerwünschter Signale”. Diese Abkoppelung kann im chronischen Stadium aber bislang nicht durch pharmakologische Intervention herbeigeführt werden. Erforderlich ist vielmehr ein ganzheitlicher Ansatz, der eine hohe therapeutische Fachkompetenz der Behandelnden erfordert.

Anerkannte, psycho-physiologische Therapieverfahren bei chronischem Tinnitus werden ambulant und stationär angewendet. Voraussetzung ist allerdings, dass die Patient:innen offen genug sind, sich auf das diesen Therapien zugrundeliegende Modell einzulassen und kontinuierlich mitarbeiten.

Stress, innere Anspannung, verdeckte Konflikte, Partnerschaftsprobleme und depressive Verstimmungen sind häufig Begleiterscheinungen oder manchmal sogar ursächliche Gründe für den „Teufelskreis Tinnitus“. Das aktive psychologische Einzel- oder Gruppengespräch ermöglicht es, Zusammenhänge aufzudecken, stressverstärkende Gewohnheiten zu erkennen, geräuschbezogene Ängste zu identifizieren und darauf basierend persönliche Bewältigungsstrategien zu entwickeln.

Quelle:
Deutsche Gesellschaft f. Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V. (Hrsg.), S 3-Leitlinie Chronischer Tinnitus, AWMF-Register-Nr. 017/064, Sept. 2021,, S. 26 ff.: https://register.awmf.org/de/leitlinien/detail/017-064