Morbus Menière

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Was ist Morbus Menière?
Morbus Menière ist eine chronische Erkrankung des Innenohrs, die durch eine Störung des Flüssigkeitshaushalts entsteht. Dadurch kommt es zum Überdruck und Einreißen von Membranen im Innenohr, die zu Drehschwindel, Hörminderung und Tinnitus führen. Die Lebensqualität der Betroffenen wird in der Folge meist sehr stark beeinträchtigt.

Symptome
Typische Symptome von Morbus Menière sind Schwindel, Tinnitus, Hörverlust und ein Gefühl der Ohrenverstopfung. Betroffene können unter heftigen Schwindelattacken leiden, die mehrere Stunden bis Tage anhalten können. Der Schwindel kann von Übelkeit und Erbrechen begleitet werden und führt oft zu einer Einschränkung der Lebensqualität. Ein weiteres Begleitsymptom ist der Tinnitus. In fortgeschrittenen Stadien der Erkrankung kann es auch zu einem Hörverlust kommen.

Ursachen
Die genauen Ursachen für Morbus Menière sind bislang unbekannt. Es wird jedoch vermutet, dass Veränderungen im Immunsystem, genetische Faktoren oder Durchblutungsstörungen im Innenohr eine Rolle spielen können. Auch eine Überproduktion oder eine zu geringe Resorption von Innenohrflüssigkeit (Endolymphe) wird als mögliche Ursache diskutiert.

Diagnose
Die Diagnose von Morbus Menière erfolgt in der Regel durch eine Kombination aus Anamnese, körperlicher Untersuchung und Hörtests. Auch eine Untersuchung des Gleichgewichtsorgans kann durchgeführt werden, um den Schwindel zu diagnostizieren und andere Ursachen auszuschließen.

Behandlungsmöglichkeiten
Es gibt verschiedene Therapien, um die Symptome zu lindern und den Verlauf der Erkrankung zu verlangsamen.

Verbreitung
Die seltene Menière-Krankheit tritt bei 0,01 % der Bevölkerung auf, meist zwischen dem 45. und 60. Lebensjahr auf. Frauen sind dabei häufiger betroffen als Männer.

Quellen:
1 Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V. (Hrsg.), S2k-Leitlinie Vestibuläre Funktionsstörungen, AWMF-Register-Nr. 017/078, Mai 2021: https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/017-078l_S2k_Vestibulaere-Funktionsstoerungen_2021-05.pdf
2 Deutsche Gesellschaft für Neurologie (Hrsg.), Weitere Evidenz für intratympanale Therapie bei Morbus Menière, Febr. 2022, https://dgn.org/artikel/2363