Berlin, 7. Dezember 2024
Verleihung des Forschungspreises 2024
Bereits zum sechsten Mal in Folge prämierte die Deutsche Stiftung Tinnitus & Hören mit ihrem Forschungspreis Tinnitus & Hören eine herausragende wissenschaftliche Arbeit auf dem Gebiet der Ursachenforschung, Früherkennung und Therapie von Tinnitus und weiteren Hörbeeinträchtigungen. Wissenschaftler:innen aus fünf europäischen Ländern haben sich 2024 um die begehrte Auszeichnung beworben. Die Jury unter der Leitung von Prof. Dr. Christian Dobel, Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats der Stiftung und Professor für Experimentelle HNO-Wissenschaft an der HNO-Klinik der Friedrich-Schiller-Universität Jena, hat sich in diesem Jahr für den renommierten Wissenschaftler Prof. Dr. Pim van Dijk entschieden, Experte für Medizinische Physik und Professor für Audiologie an der Graduiertenschule für Medizin an der Universität Groningen (NL). Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören vor allem die Mechanismen des Innenohrs und die Neurophysiologie des Tinnitus.
Prof. Pim van Dijk hat sich zusammen mit seinen Kooperationspartner:innen Prof. Dr. Sonja Pyott, Dr. Marc Thioux und Dr. ir. Emile de Kleine um die Förderung einer neurowissenschaftlichen Studie beworben, die der Frage nachgeht, ob Tinnitus beim Menschen mit einer abnormalen GABA-ergen Hemmung zusammenhängt. Dabei handelt es sich um einen Prozess, bei dem der Neurotransmitter GABA die Aktivität von Neuronen in auditorischen Hirnarealen verringert. Der Wissenschaftliche Beirat begründet seine Entscheidung damit, dass diese Arbeit eine außerordentlich wichtige Grundlagenforschung ist, da sie einerseits klären könnte, wie es zum Phantomgeräusch kommt und andererseits den Zusammenhang von Stress und Tinnitus beleuchtet. Mit dem prämierten Projekt liefern Prof. Pim van Dijk und seine Kolleg:innen einen innovativen Forschungsansatz, aus dem sich wichtige neue klinische Studien und verbesserte Behandlungsoptionen für Patient:innen ergeben können.
Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung wurde in diesem Jahr von der Deutschen Tinnitus-Liga e. V. (DTL) gestiftet – mit rund 11.000 Mitgliedern die größte gemeinnützige Selbsthilfeorganisation für Patientinnen und Patienten mit Tinnitus, Hörsturz, Hyperakusis und Morbus Menière innerhalb Europas. Die feierliche Preisverleihung fand am 7. Dezember im Rahmen des 25. Tinnitussymposiums in Berlin statt, das wieder vom Tinnituszentrum der Charité – Universitätsmedizin Berlin mit Unterstützung der Stiftung ausgerichtet wurde.