Heute möchten wir “AgeHearing‐QoL” vorstellen, ein neues Forschungsprojekt, bei dem EUTINNET – das Europäische Netzwerk der Tinnitus-Selbsthilfe, das 2019 unter dem Dach unserer Stiftung gegründet wurde, – kooperierender Partner ist.⁠ Ziel ist es, neue und frühzeitige Versorgungsformen zur Verbesserung der Lebensqualität älterwerdender Menschen mit Schwerhörigkeit zu finden.

Es ist leider so, dass in der auditiven Rehabilitation bereits verschiedene Trainingsprogramme zur Verbesserung der Hörfähigkeit existieren, doch psychosoziale Einflussfaktoren werden bislang kaum berücksichtigt. Man mag es kaum glauben, da Hören doch ein Prozess ist, der nicht nur im Ohr, sondern erst im Zusammenspiel mit kognitiven Vorgängen im Gehirn stattfindet, was wiederum Auswirkungen auf die Wahrnehmung, die Konzentration und das psychosoziale Wohlbefinden hat.

Worum geht es nun beim Projekt AgeHearing-QoL: Aktuell läuft eine Studie, die abfragt, welche psychosozialen Faktoren besonders wichtig für die Lebensqualität älterer Menschen mit geringer bis moderater Schwerhörigkeit sind. Darauf basierend wird ein alltagstaugliches Trainingsprogramm für Betroffene entwickelt; anschließend wird im Rahmen einersechsmonatigen Studie an der Charité – Universitätsmedizin Berlin untersucht, wie sich dieses Programm auf die Hörgesundheit von Patienten mit altersbedingter Schwerhörigkeit auswirkt. Dabei wird auch geprüft, welchen Effekt eine frühzeitigere Versorgung mit Hörhilfen – dies entweder allein oder in Kombination mit einem individuellen psychosozialen Training – hat.

Die Ergebnisse werden in Handlungsempfehlungen für die frühzeitige Versorgung älterwerdender Menschen mit Schwerhörigkeit zusammengefasst und der Öffentlichkeit präsentiert.

AgeHearing-Qol wird in Kooperation der Hochschule Landshut mit der Universitätsmedizin Greifswald und der Charité – Universitätsmedizin Berlin durchgeführt. Darüber hinaus sind zahlreiche Praxispartner beteiligt – darunter der Deutsche Schwerhörigenbund e.V., die Deutsche Tinnitus-Liga e.V., die Deutsche Stiftung Tinnitus und Hören Charité, das IGES Institut, der Hörgerätehersteller WSAudiology sowie weitere Fachexperten aus der Versorgung.

Das Projekt wird vom Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss gefördert und läuft noch bis März 2028. Wir halten Sie auf dem Laufenden.